The Body Beneath

Reverend Alexander Algernon Ford ist das Oberhaupt einer altehrwürdigen Familie (zurückverfolgbar bis ins Jahr 98 v. Chr.). Als eines Tages seine entfernten Verwandten Graham und Anna aus Kanada über den großen Tümpel nach England zurücksiedeln, sehen er und seine Frau Alicia es als Ihre Pflicht die Neuankömlinge zu begrüßen. Und da auch sie erst kürzlich wieder in die Gegend gezogen sind, um das nahegelegene (Bram Stoker Kenner horchen auf) Carfax Abbey mit neuem religiösem Leben zu füllen, ist der beste Weg diese Familienvereinigung zu feiern, ein gemeinsames Dinner. Doch nicht nur die Zusammenkunft mit den kanadischen Zweigen der Familie steht dem Pastorenpaar im Sinn, auch die Ford-Abkömmlinge Candace und Susan werden von Alexander – die eine mehr, die andere weniger freiwillig – in die neubezogene Behausung geholt. Denn das auf den ersten Blick freundlich erscheinende Reverendspärchen verbirgt ein dunkles Geheimnis: Sie sind die Oberhäupter einer uralten, zum großen Teil aus blauhäutigen Vampiren bestehenden Familie. Und zwar einer richtigen, komplett mit ungemütlichen Gästezimmern, buckligen Hausdienern und Blutsaugerei. Damit ihre Familie weiterbestehen kann, sind sie immer auf der Suche nach frischem Blut, das sie sogar in die Lage versetzt bei Tageslicht zu überleben.

Davon wissen allerdings weder die Ladies, welche die Spitzzähne in ihre bescheidene Hütte locken, noch deren besser Hälften, die sich irgendwann beginnen Sorgen zu machen. Während sich Graham fragt, was in seine Frau Anna gefahren ist, als diese anfängt selstsame Verhaltensweisen an den Tag zu legen, macht sich Susans bessere Hälfte Paul auf den Weg Richtung Carfax Abbey, nachdem die Rückkehr seiner Angebeteten sich aus unerfindlichen Gründen verzögert. Diese hat ihm nämlich kurz vor der Abfahrt eröffnet, dass sie die Frucht seiner Lenden in sich spazieren trägt. Da ist ein gewisses Maß an Sorge natürlich verständlich. Die Spitzzähne finden es natürlich gar nicht lustig, wenn man ihnen hinterher schnüffelt. Und so findet sich Paul auch bald in einer der kargen Behausungen für die Gäste des Hauses wieder.

Als es dann in der Nacht auch noch zur großen Zusammenkunft der Ford-Vampire kommt, werden alle Register gezogen und neben Kostümen aus dem Fundus des Laienspieltheaters Bad Fallingbostel, einer ganzen Horde untoter Verwandter kommen auch politische Intrigen zu Tage, die jede „Vampire the Masquerade“ LARP Gruppe vor Neid noch weiter erblassen lassen würde. Denn natürlich sind sich die unterschiedlichen Blutsauger untereinander nicht ganz grün. Dass es am Ende Story auch noch zu einem Happy End der bissigen Art kommt, sollte jetzt wahrlich niemanden mehr überraschen.

Fazit: Blaue Vampire, modisch fragwürdige Outfits und eine Story, die schon gestandene Aficionados des
nicht-massenkompatiblen Randgruppenfilms zum Nachdenken angeregt hat – was will man da noch
mehr?!

„Wo mich THE BODY BENEATH aber überrascht, ist in der Geschichte – nicht so sehr in der tatsächlich ausformulierten Drehbuchform, sondern dem, was das Szenario unausgesprochen impliziert (ob absichtlich oder nicht lasse ich mal dahingestellt). Was Milligan hier ausbreitet bzw. auszubreiten versucht, ist ein wirklich interessanter Take …“
„… Andy Milligan IST bzw. war ein unterbelichtetes Exemplar von Garagenfilmer, aber es steckt meines Erachtens doch mehr hinter der Cheapo-Pappmache-Fassade als man auf den ersten Blick denkt …“ (Markus „Dr. Acula“ Nowak, 2019)