The Beast of Yucca Flats

Wir starten mit einer Eröffnungsszene aus dem Lehrbuch für Schund-Schocker: Eine halbnackte Frau trocknet sich vor einem Badezimmer-Spiegel ab (sofern man nicht die zensierte Version vor die Nase gesetzt bekommt) und wird kurz darauf von einer scheinbar sehr stämmigen Gestalt (man sieht nur die Hände) erwürgt. Die Haarpflege würgt halt schon… höhö…

Anschließend wird noch Sex mit der Toten angedeutet und das ist selbst für einen Z-Schotterhobel von 1961 schon ein recht gewagter Anfang. Aber keine Sorge, auf dem Niveau bleiben wir nicht… Meine Damen und Herren, bitte anschnallen, ab jetzt geht es rapide bergab!
Zurück zur Handlung bzw. starten wir mal mit der Handlung, den besagte Eröffnungsszene hat eigentlich gar nichts mit dem Film zu tun – was ja auch ein Qualitätsmerkmal ist.
Der sowjetische Wissenschaftler Joseph Javorsky flieht via Flugzeug mit diversen Geheimunterlagen (Mondmission der UdSSR!) gen USA. Da dies nicht in einer Boeing erfolgt, landet er auch sich – wird aber leider nicht nur von US-Agenten in Empfang genommen. Stattdessen tauchen auch gleich ein paar Sowjets auf und die Verfolgungsjagd beginnt. Die US-Agenten werden dann irgendwann über den Haufen geschossen, aber Joseph Javorsky kann in die Wüste fliehen. Wobei „Fliehen“ relativ ist, ein paar Schritte nach dem Motto „Bloß nichts übereilen“ tun es auch… Russische Agenten, die aus zwei Meter Entfernung jemanden von der Größe einer mittleren südafrikanischen Elefantenkuh nicht mit ihren Pistolen erwischen, sind halt auch nicht so die wirkliche Bedrohung.
Pech allerdings für Joseph Javorsky, dass er bei seinem Flüchtchen ein wunderschönes Pappschild mit der Aufschrift „Yucca Flats“ übersieht, denn dabei handelt es sich dummerweise um ein Atombombentestgelände. Kurz darauf geht die A-Bombe auch schon hoch (garantiert extra für diesen „Film“ gezündet) und verseucht Javorsky mal so richtig. Er mutiert zum mordenden „Beast of Yucca Flats“!

Ab und zu muss im B-Film Basterds Tower ja auch mal der Keller ausgefegt werden und so dürfen wir uns diesmal über einen All-Time-Klassiker jeder „Worst Films“-Hitliste freuen, der sogar mit Conrad Brooks und vor allem Ex-Wrestler Tor Johnson zwei Darsteller aus dem Ed-Wood-Cinematic-Universe bietet. Hauptproblem des Films ist allerdings nicht (nur) seine stümperhafte Inszenierung, sondern dass es sich bei Beast of Yucca Flats quasi um das Hörspiel unter den Trashstreifen handelt.

Es gibt nämlich so gut wie keine Dialoge, aber stattdessen einen pausenlos labernden Erzähler. Und so quält uns dieser Mansplaining-Maniac mit Sprüchen wie „Urlaubszeit. Menschen reisen in den Osten, Westen, Norden oder Süden.“
Folgenschweres Ergebnis: Hier wird der Kinosessel nicht zum elektrischen Stuhl, stattdessen möchte man eher das Sitzpolster seines Kinositzes rausreißen und dem Erzähler damit den Mund stopfen. Immerhin wird man durch das lahme Gesamttempo von „Beast of Yucca Flats“ dann doch wieder besänftigt – hätte man versucht das Drehbuch mit einer KI zu schreiben, wäre es vermutlich zu einem Timeout gekommen.

Einzige positive Ausnahme: Die rührende Schlussszene mit dem süßen Karnickel. Diese ist laut Regisseur aber nur zufällig entstanden, was wiederum zu „Beast of Yucca Flats“ und seinen „Qualitäten“ auch ganz gut passt!

„Ein echt wunderbarer Schrottfilm, keinen Schuss Pulver Wert und daher eigentlich unverzichtbar in jeder echten Trashsammlung.“
Markus Nowak, Badmovies.de