Inspiriert vom juristisch und genretechnisch epochemachenden Deep Throat (1972) inszeniert John Waters gekonnt dilettantisch noch im selben Jahr seinen Wettkampf um den Titel der schmutzigsten Person der Gegenwart. Nie wurden inzestuöse Fellatio und Babyhandel mit versklavten Collegegirls so avantgardistisch in Szene gesetzt, bei dem sich das mangelnde Budget und die provozierte Camp-Ästhetik die Klinke in die Hand drücken.
Zurecht fragt sich der Pionier des queeren Schundfilms welch für die Leinwand bisher unbekannten Abscheulichkeiten auf legalem Wege nach Start der Pornowelle noch umgesetzt werden können. Und er enttäuscht nicht. Denn dieser Film macht betroffen. Neben dem auf 16mm-Film gebrannten Verdrängtem der vermeintlich sexpositiven 70er, zeigt uns der Film auch die Utopie des sexuell Möglichen. Nicht nur präsentiert uns der neue audiovisuelle Sex die Macht des Kinos der kleinen Leute, sondern wirft auch das Scheinwerferlicht auf Randgruppenerotik und dessen verpöntes Verständnis von Schönheit.