Mit Motorsägen spaßt man nicht (Hollywood Chainsaw Hookers)

Los Angeles: Bei einem Verhör in einem ziemlich blutigen Mordfall setzt die Los Angeles Police auf die Zersetzungstaktik – die zu verhörende Prostituierte jedoch auf die Zersägungstaktik, denn ein mitgeführtes Sexspielzeug entpuppt sich als Kettensäge, die sofort zum Einsatz kommt!

Ganz andere Sorgen hat zeitgleich Privatdetektiv Jack Chandler. Leicht heruntergekommen, dem Alkohol zugeneigt, aber immer cool, darf er sich darüber freuen den selben Nachnamen wie Schriftsteller Raymond Chandler zu besitzen, dem literarischen Erfinders des Detektivtypus, der leicht heruntergekommen, dem Alkohol recht zu geneigt, aber immer cool ist. Darüber hinaus hat er endlich mal wieder einen richtigen Auftrag, er soll nämlich die junge Blondine Samantha aufspüren, die von zuhause abgehauen ist. Leider hat er immer noch keine Spur! Aber hat sie vielleicht was mit den Motorsägen-Morden zu tun? Schließlich sieht sie ja ziemlich sägsie aus…
Zur selben Zeit findet die attraktive Mercedes einen neuen Kunden in einer schmierigen Bar, dem tatsächlich nichts seltsam vorkommt, obwohl sie ein Foto von Lady Di und Prince Charles als Dekoration in ihrer Bude hat. Eine Unachtsamkeit, die ziemlich schnell ziemlich tödlich für ihn endet.
Bald darauf macht auch Jack Chandler Bekanntschaft mit Mercedes und ahnt noch nicht, dass er ihr möglicherweise ins offene Messer bzw. in die kreischende Motorsäge läuft…

Beim heiligen Hilti! Regisseur Fred Olen Ray ist seit eh und je ein Fachmann für Low-Budget-Filme ohne störendem Niveau und mit unter Textilallergie leidenden Darstellerinnen, aber „Hollywood Chainsaw Hookers“ gilt (zurecht!) als sein Meisterwerk. Flott inszeniert (75 Minuten… nimm das, „Terrifier 2“) bietet der Streifen zwei großartig overactende Hauptdarstellerinnnen mit besonderen Qualitäten (der Tanz mit Motorsägen gehört da nicht unbedingt zu) und mit Gunnar Hansen („Texas Chainsaw Massacre“) sogar ein echter Motorsägen-Experte in einer Nebenrolle. Hinzu kommt, dass nicht nur der deutsche Verleihtitel „Mit Motorsägen spaßt man nicht“ Wahres spricht, sondern die deutsche Synchro durch einige echte Klopper den ganzen Film noch zusätzlich veredelt. Für Ray’sche Verhältnisse gibt es sogar vernünftige Kulissen (die prompt aus anderen Filmen stammten) und John Henry Richardson macht sich in seiner Rolle als Jack Chandler ebenfalls nicht schlecht.

Bei so vielen Highlights war „Hollywood Chainsaw Hookers“ natürlich der ideale Startfilm für die äußerst langlebige „Trash Collection“ des Labels CMV.
Zeit, dass er endlich auch bei den B-Film Basterds läuft!