Als Bruce Lee 1973 völlig überraschend starb, überschwemmten zahllose Imitatoren den Markt, die Bruce Lee mehr oder weniger ähnlich sahen und die man nur mit viel Phantasie mit dem echten Bruce Lee verwechseln kann. Die zugehörigen Filme bildeten das Subgenre „Bruceploitation“.
Es brachte auch Pseudo-Dokumententationen hervor, die dem Leben von Bruce Lee noch weitere Legenden hinzufügen wollten.
„Fist of Fear Touch of Death“ verarbeitet die urbane Legende, Bruce Lee sei durch einen Todesschlag (so wie in Kill Bill Vol. 2) getötet worden. Damit in Zusammenhang soll in New York (!) ein Turnier stattfinden, in dem sein Nachfolger (in welcher Hinsicht auch immer) gefunden werden soll. Dazwischen tauchen „Interviews“ mit Bruce Lee auf, die einfach Szenen aus früheren Serienauftritten neu synchronisieren und eine „Bruce Lee Halftime Show“ (fast so gut wie die Super Bowl Halftime Show), in der ein 15-jähriger Bruce Lee (pre-fame) in einem Familiendrama gezeigt wird. Dazu gesellen sich Szenen aus „Der unbesiegbare Superchan“, in denen Bruce Lees Opa (!) vorkommen soll. Kurios ist auch der Auftritt von Fred Williamson, der als Running Gag permanent mit Harry Belafonte (!!) verwechselt wird.
Noch nie wurde das Publikum für so blöd gehalten, noch nie wurde ein Film auf miesere Weise produziert, noch nie wurde mit den Fakten aus Bruce Lees Leben so falsch umgegangen (u.a. wird er durchgehend als Karate-Mann dargestellt und mit Yoga und Samurais in Verbindung gebracht). Durch seine konsequente Verachtung der chinesischen Kultur ist der Film kein Freudenbringer, aber so kurios, dass man ihn fast wieder gesehen haben muss.
In einer gerechten Welt würde der echte Bruce Lee aus seinem Grab aufstehen und den Filmemachern, die sich den Film bis heute als lahmen Witz oder Parodie schönreden wollen, den Arsch verhauen. Um es noch absurder zu machen, wurde der Streifen von der Produktionsfirma vertrieben, die auch „Deep Throat“ unters Volk gebracht hat. Inzwischen liegt er auch in einer 40th Anniversary BluRay Edition vor. Bill würde sagen: „Kiddo, das ist kein Spiel.“
“ FIST OF FEAR, TOUCH OF DEATH ist ein wertloser Haufen filmischer Dreck und der mit weitem Abstand unangenehmste Bruceploiter, den ich bisher gesehen habe.”
Dominik Weiß, Badmovies.de